Leser*innenbrief
Ich war sehr erleichtert, als ich hörte, dass der Stadtrat die angekündigte Demo vom Samstag, 17.4.21, verboten hat. Weil dieses Verbot kurzfristig ausgesprochen wurde, musste sich die Polizei vorbereiten und in Stellung bringen. Ausser unsern Polizist*innen musste viel auswärtige Polizei angefordert werden. Wieder ein ausserplanmässiger Einsatz zugunsten unserer Sicherheit. Ich danke den Polizist*innen herzlich für ihre Präsenz!
Ich bin die erste, die demokratische Werte sehr hochhält. Selbstverständlich müssen verschiedene Meinungen akzeptiert werden, das entspricht unsern Grundrechten. Zu Covid-19 gibt es aber nicht verschiedene Meinungen: es ist dieses Virus, welches uns die Vorsichtsmassnahmen aufzwingt, uns den Takt vorgibt. Lustig findet das niemand, aber es ist Fakt. Punkt!
Für mich ist die rote Linie überschritten, wenn Frau und Mann nicht bereit sind, sich an die Regeln zu halten. Und das war einmal mehr der Fall: fast alle ohne Maske, von Abständen einhalten keine Spur. Und was mich besonders störte, auch irritierte: der grösste Teil der Demonstrierenden waren hergereiste Coronaleugner*innen, es waren kaum Schaffhauser*innen zu sehen.
An die Geschwindigkeitsregeln z.B. müssen wir uns auch halten, ob wir uns in unserer Freiheit eingeschränkt fühlen oder nicht. Es ist einfach so, basta! Und wenn wir’s nicht tun, gibt’s eine Busse.
Zu guter Letzt bin ich immer wieder erstaunt, auf welch hohem Niveau wir jammern: alle unsere Nachbarländer haben und hatten weit rigorosere Einschränkungen zu ertragen. Kaum ein Land kann die Menschen derart umfassend unterstützen, wie das bei uns möglich ist. In vielen Ländern weltweit herrscht seit Monaten Lockdown, ohne finanzielle Hilfen! Und das Durchimpfen können sich auch nicht alle leisten.
Wir hingegen: wohlstandsverwöhnt, egoistisch, zu keinem Verzicht bereit. Beschämend!
Schade: vor einem Jahr gab es viel Solidarität, die jungen Menschen verhalten sich mehrheitlich vorbildlich, auch jetzt.
Vielen Dank euch jungen Menschen und allen, die die nötige Geduld aufbringen! Gemeinsam schaffen wir das!
Esther Bänziger, Schaffhausen
