Impfzwang für alle? Unnötig!

Leserbrief von Grossstadtrat Urs Tanner – Die Schweizer sind ein Wissenschaftsvolk und trotzdem Impfmuffel. Theoretisch. Ein genereller Impfzwang für alle erscheint uns chinesisch und diktatorisch, dem würden wir nie zustimmen. Aber das Schweizer Volk hat mit 60% Ja Stimmen dem Epidemiegesetz zugestimmt im Jahre 2013. Also weder die EU, noch Bill Gates, sondern wir haben Ja gesagt zum Artikel 6:

«Der Bundesrat kann.. …Impfungen bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen, bei besonders exponierten Personen und bei Personen, die bestimmte Tätigkeiten ausüben, für obligatorisch erklären.»

Auch politisch sind die Überzeugungen klar; links ist brav, rechts skeptisch! Die Tamedia-Umfrage zeigt: Während die Anhänger der Grünen mit 53 Prozent Impfwilligen ungefähr im Schweizer Durchschnitt liegen, wollen sich nur 41 Prozent der SVP-Anhänger impfen lassen, 53 Prozent stellen sich gegen eine Impfung. Keine andere Partei hat so viele Impfgegner in ihren Reihen. Im Gegenteil: Von den CVP-Sympathisanten würden sich 59 Prozent, bei der FDP 61 Prozent impfen lassen. SP- und GLP-Anhänger sind gar zu 64 beziehungsweise 65 Prozent impfwillig.

Ich persönlich bin kein Impfturbo, werde mich aber aus Solidarität im Frühling impfen lassen. Und wissen Sie warum auch ganz strenge Impfgegner sich bald impfen lassen werden? Weil wahrscheinlich viele Länder und viele Anlässe einen Impfnachweis verlangen werden, und dann werden Ueberzeugungen und Aengeste schmelzen wie der Gletscher wegen dem Klimawandel…
Willkommen in der Realität!

Herr Bach spurt auch schon vor: IOC-Präsident Thomas Bach drängt auf eine möglichst umfassende Corona-Impfung von Athleten und Zuschauern für die auf 2021 verlegten Sommerspiele in Tokio.

Dass es dank erfolgreicher Impfung seit 1982 in der Schweiz keine Kinderlähmung mehr gibt, kann man doch als glücklichen Erfolg bezeichnen…

Urs Tanner, SH

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed