Medienmitteilung SP Stadt – Die Mitglieder der SP Stadt Schaffhausen trafen sich vor kurzem zum Austausch über die Vorlage «Entwicklung Kammgarnareal», welche im Grossen Stadtrat nächstens beraten wird. Passenderweise fand die Versammlung in einem wohl irrtümlich ungeheizten Raum des Westflügels statt. Dennoch liessen sich die Mitglieder von Stadtpräsident Peter Neukomm Christian Ulmer, Mitglied der Spezialkommission zum gleichen Thema, ausführlich die wichtigsten Grundzüge und die politischen Diskussionen rund um die Vorlage erläutern.
Die Entwicklung des Kammgarnareals durch die Stadt stellt für die Altstadt, die mit grossen Herausforderungen zu kämpfen hat, eine riesen Chance dar und bringt einen spürbaren Mehrwert für die ganze Bevölkerung. Vom Stadtpräsidenten wurde sie als Kompromiss zwischen den ursprünglichen Wünschen vor allem kultureller Kreise und den Forderungen der bürgerlichen Parteien nach mehr wirtschaftlichen Nutzungen im Nutzungslayout präsentiert. Mit dem nun vorgesehenen, ausgewogenen Nutzungsmix sollen die wichtigen Aufwertungsziele erreicht werden. Die Stadt will das Erdgeschoss und 1. Obergeschoss zu einem wesentlichen Teil für die äusserst erfolgreiche Freihandbibliothek nutzen, deren bisheriger Standort in der sanierungsbedürftigen Agnesenschütte aus allen Nähten platzt. Das zweite und dritte Obergeschoss soll für knapp 10 Millionen Franken an den Kanton für die Pädagogische Hochschule Schaffhausen verkauft werden. Das 4. OG soll für eine unternehmerische Nutzung zu Ansiedlung von spannenden Arbeitsplätzen vermietet werden. Zentral ist das Freispielen des Hofs für eine attraktive Gestaltung mit hoher Aufenthaltsqualität durch das Verlegen der Parkplätze in eine Tiefgarage. Als Partnerin der Stadt finanziert die IWC mit 3.7 Millionen Franken die Hälfte der Kosten der Tiefgarage. Damit das Gebäude neu genutzt werden kann, braucht es eine bauliche Ertüchtigung des Westflügels. Insgesamt werden damit gut 31 Millionen Franken investiert. Netto verbleiben der Stadt Kosten von knapp 15 Millionen Franken.
Ergänzend zu den Ausführungen von Peter Neukomm und Christian Ulmer zeigte Thomas Meinen, Direktor der PH Schaffhausen in einem engagierten Gast-Referat auf, wieso die Pädagogische Hochschule für Schaffhausen von grosser Bedeutung ist und wieso der neue Standort in der Kammgarn die PH nochmals spürbar aufwerten würde. Ein Standort mitten in der Stadt sei für Studierende aus anderen Kantonen wesentlich attraktiver als der heutige Standort an der Peripherie. Auch das Umfeld mit dem Kulturzentrum und neu der Bibliothek passe sehr gut zu den Bedürfnissen der Studierenden.
Die Beiträge der anwesenden Mitglieder waren denn auch grösstenteils wohlwollend bis engagiert für die Vorlage. Ein Vertreter des Einwohnervereins Altstadt wies darauf hin, wie dringend die Schaffhauser Altstadt mehr Leben benötige, dies auch als wichtige Massnahme gegen das bedrohliche Lädelisterben. Die geplante Neunutzung vor allem mit der PH bewirke genau diese Belebung der Innenstadt. Umso weniger Verständnis erntete bei den SP-Mitgliedern deshalb auch das Verhalten der Parlamentarier von SVP und Teilen der FDP, die sich in Fundamentalopposition gegenüber diesem ausgewogenen Kompromiss üben und auf ihrer Maximalforderung eines Verkaufs des Westflügels an einen privaten Investor pochen. Statt dem grössten Nutzen für die Bevölkerung stehe dann die Rendite für einen Privaten im Zentrum. Peter Neukomm befürchtet, dass bei einem Scheitern der Vorlage alle verlieren würden und der sanierungsbedürftige Westflügel für viele Jahre leer stehen werde.
SP Stadt Schaffhausen