“First Responder” für Schaffhausen?

    Kleine Anfrage von Kantonsrat Paddy Portmann –

Der Begriff „First Responder“ stammt aus dem Englischen und ist zusammengesetzt aus den beiden englischen Wörtern „first“ (erster) und „to respond“ (antworten, reagieren). „First Responder“ sind somit Personen, welche als erste reagieren und Hilfe leisten. Im Notfall wird nach diesem Begriffsverständnis jeder, welcher zuerst Hilfe leistet, zum „First Responder“. Dazu reicht oft ein minimales Mass an Ausbildung. „First Responder“ können in Gruppen organisiert sein. Entstanden ist das Prinzip in wenig besiedelten Gebieten als Ersteinsatzmittel, um die Zeit bis zum Eintreffen der professionellen Rettung zu überbrücken. Zunehmend gewinnen „First Responder“ in vielen Teilen der Welt auch im urbanen Gebiet an Wichtigkeit. „First Responder“ ersetzen nicht die professionelle Hilfe, sondern sind ein weiteres wichtiges Element in der Rettungskette.

„First Responder“ sind geschulte Ersthelfende, die bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand von der Notrufzentrale 144 aufgeboten werden, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Von der Alarmierung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen durchschnittlich 10–12 Minuten. Nebst einer raschen Alarmierung (Notrufnummer 144) ist die frühe Wiederbelebung mit BLS (Basic Life Support) und Defibrillation (AED) bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand jedoch wesentlich für das Überleben. Denn mit jeder verlorenen Minute sinkt die Überlebenschance um 10 Prozent. Dank „First Respondern“ können lebensrettende Sofortmassnahmen bereits früher ausgeübt werden, was die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand um einiges erhöht. Als geschulte Ersthelfende werden diejenigen „First Responder“, die sich in der Nähe des Ereignisortes aufhalten, via Notrufzentrale alarmiert und betreuen die Patientin bzw. den Patienten bis zum Eintreffen der Rettungsdienste.

In vielen Kantonen schweizweit gibt es bereits „First-Responder“-Netzwerke. Im Kanton Schaffhausen gibt es jedoch nur einige private Vereine, auf wenige Kommunen beschränkt. Meiner Ansicht nach wäre es Aufgabe des Kantons, koordinativ- konzeptionell aktiv zu werden und das Rettungswesen zielorientiert zu unterstützen. 

Es stellen sich folgende Fragen:

  • Teilt der Regierungsrat die Einschätzung, dass „First Responder“ eine anzustrebende Ergänzung des Notfalldienstes sind?
  • Gibt es Bestrebungen für ein kantonales „First Responder“-Netzwerk? Was wurde bereits unternommen diesbezüglich? Ist ein kantonales Konzept geplant? 
  • Gibt es Schulungen und Ausbildungen für Interessierte? Wer kommt für allfällige Kosten auf?
  • Wie könnte aus Sicht des Regierungsrats eine überregionale Zusammenarbeit mit anderen Kantonen aussehen? Gibt es kantonsübergreifende Konzepte und Projekte für ein „First Responder“-Netzwerk?

Besten Dank für die Beantwortung meiner Fragen.

Patrick Portmann

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