Zur Bigotterie des rechten Journalismus

Dass Journalisten spitzige Federn haben, haben dürfen, sei hier unbestritten. Ich frage mich allerdings schon, aus welcher abgrundtiefer Abneigung solche Zeilen kommen, in denen Herr Geisseler von ungeschickten SPD Kadern einen Bogen über die Vorlieben eines SP Stadtpräsidenten aus der Mitte des letzten Jahrhunderts zum Schaffhauser Traditionshotel Rüden als Austragungsort einiger unserer Parteitage spannt.
Einen Bigotterie Vorwurf derart zu pauschalisieren finde ich sehr überzogen, bedenkt man beispielsweise, dass rechte Nationalräte den Einsatz von Versicherungsspionen ohne vorherige richterliche Genehmigung gutheissen, sich aber bei jeder erdenklichen Gelegenheit gegen die strengere Verfolgung von Steuerbetrügern stämmen. Dass Solches im Verhältnis der Schweiz den um einige Dimensionen grösseren finanziellen Schaden zufügt, ist wohl kaum zu bestreiten.
Wie unterbezahlt muss sich ein gestandener Redaktor eines Regionalblattes tatsächlich vorkommen, wenn er sein Salär mit jenem von Gewerkschaftskader-mitgliedern vergleicht?
Und was mich im Zeitalter alternativer Fakten ganz besonders Wunder nimmt: Aus welchen zuverlässigen Quellen stammt die Information, dass die Entsorgung radioaktiver Abfälle in Russland nur 5000 Fr. pro Tonne betrage?

Dani Meyer

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