Postulat von Grossstadtrat Stefan Marti –
Vor drei Wochen fiel mein Blick auf einen halbzerquetschten Frosch auf der Strasse. Seine Hinterbeine und der halbe Bauch waren plattgefahren, seine vordere Hälfte aufgebläht, das Maul weit aufgerissen und blutrot. Tot.
Gestern sind mir auf dem Spaziergang in die Spitzwiesen zwei Frauen begegnet, die je einen riesigen Bund Schlüsselblumen gepflückt hatten. Es war ihnen nicht bekannt, dass Schlüsselblumen geschützt sind. Wenn man ins Schutzgebiet eintritt, ist keinerlei Beschilderung vorhanden, die auf den Naturschutz hinweist.
Aufgeschreckt haben uns auch Medienberichte und Vogelschützer, welche einen massiven Rückgang einst weitverbreiteter Vogelarten wie dem Sperling verzeichnen. Wie lange ist es her, seit sie z.B. einen Gartenrotschwanz beobachten konnten?
Letzte Woche erfährt man, dass nicht nur die Ozeane massiv unter teilweise giftigen Plastikteilen leiden, sondern auch unsere Schweizer Binnengewässer. Immer wieder findet man im Wald und auf Weiden illegal entsorgten Müll zum Leid von Bauern, Förstern und Wildhütern. Was kann die Stadt tun?
Natürlich wird für den Umweltschutz seit uns das Waldsterben aufgeschreckt hat, schon einiges getan. Die Luftreinhalteverordnung zeigt ihre Wirkung. Dennoch sind wir sicher, dass noch viel mehr getan werden kann und muss. Das städtische Naturschutzkonzept aus dem Jahr 1999 ist veraltet und muss dringend überarbeitet werden.
Naturschutzgebiete sollten deutlich ausgewiesen werden und die Stadt als Teil eines regionalen Naturparks, sollte weitere Gebiete dem Schutz unterstellen. Vorhandene Biotope sollten verbunden werden und verbindliche Richtlinien zur Vermeidung von Lichtemissionen müssen umgesetzt werden. Neophyten der Schwarzen Liste müssen aktiv bekämpft werden. Es könnten entlang der Strasse nach Büsingen dichtere, einheimische Hecken für einheimische Vogelarten gepflanzt werden. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, wie Schaffhausen im wahrsten Sinne des Wortes ‘grüner’ werden und einen Beitrag zur Lösung unserer globalen Probleme leisten könnte.
Der Stadtrat wird daher gebeten, Bericht und Antrag zu Massnahmen zu stellen, mittels derer der Natur- und Artenschutz auf Stadtgebiet verbessert wird.
Für die SP/JUSO Fraktion
Stefan Marti