Leserbrief Nein zu „Lehrpläne vors Volk“, kantonale Abstimmung vom 27.11.2016 –
Wir Schweizerinnen und Schweizer halten unsere direkte Demokratie hoch und sind stolz, dass wir bei Gesetzen mitsprechen dürfen. Die Demokratie kann aber auch überstrapaziert werden. Das ist mit der Vorlage „Lehrpläne vors Volk“ der Fall. Da stimmt die Flughöhe nicht mehr. Das Parlament hat über Gesetze zu beschliessen, die Regierung und die Fachleute machen die Ausführungsbestimmungen. Das Volk kann über das Schulgesetz abstimmen und setzt damit die wichtigen Eckpfeiler für unser Schulsystem. Mit dem Lehrplan werden die Ausführungsbestimmungen von Fachleuten verabschiedet. Wo kämen wir hin, wenn wir im Kantonsrat ein 450-seitiges Regelwerk behandeln müssten? Wer sich so tief in Schulangelegenheiten einlassen will, soll sich für einen Sitz im Erziehungsrat bewerben. Das ist das richtige Gremium mit dem nötigen Fachwissen. Ganz besonders jene, die nach weniger Gesetzen rufen, dürfen Lehrpläne nicht noch auf Gesetzesstufe anheben. Deshalb klar Nein am 27. November 2016 zur Initiative „Lehrpläne vors Volk“.
10.11.2016, Martina Munz; Kantonsrätin