Leserbrief: Ja zum geordneten Atomausstieg, Abstimmung vom 27.11.2016
Eine intelligente Politik wählt den sichersten und wirtschaftlich günstigsten Weg. Die Atomwirtschaft schreibt Milliardenverluste. Die Gestehungskosten unseres Atomstroms sind teurer als der eingekaufte Strom auf dem europäischen Markt. Sogar Windstrom ist billiger und bei unseren nördlichen Nachbarn in grossen Mengen vorhanden. Unsere ältesten Atomkraftwerke der Welt sollen mit Hunderten von Millionen Franken nachgerüstet werden. Das sind verschwenderische Millionen für eine Technologie, die nur noch Verluste schreibt.
Unsere AKW wurden für 40 Jahre gebaut. Weltweit werden die AKW nach durchschnittlich 25 Jahren vom Netz genommen. Die Initiative für einen geordneten Atomausstieg verlangt ein Abschalten nach 45 Jahren – keine ungeheuerliche Forderung! Steigen wir jetzt ein in einen geordneten Ausstieg. Wir senken damit unser grösstes Sicherheitsrisiko und verhindern hoffentlich einen möglichen GAU. Vor einem Jahr waren alle fünf AKW der Schweiz abgeschaltet. Zurzeit ist Beznau I und Leibstadt wegen technischer Mängel ausser Betrieb. Das Licht ist deswegen nicht ausgegangen. Anstatt uns von Panne zu Panne zu hangeln, bevorzuge ich einen geordneten Atomausstieg. Mit dem Abschalten der AKW werden auch unsere Wasserkraftwerke wieder rentabel. Schalten wir die AKW ab so lange wir das noch freiwillig und geordnet tun können.
19.10.2016 Martina Munz, Nationalrätin Hallau