Der Stadtpräsident ist nicht nur der Regierungschef einer Stadt, sondern repräsentiert das Gemeinwesen auch nach aussen hin. Im Stadtrat geht es nicht in erster Linie darum, Parteipolitik durchzusetzen. «Entscheidend ist doch, gemeinsam nach mehrheitsfähigen Lösungen zu suchen, die uns wirklich weiterbringen», meint Peter Neukomm, angesprochen auf seinen Wahlslogan: Stadtpräsident für alle statt für wenige. Die Stadt als Ganzes vertreten und vertraut sein mit den Sorgen und Nöten, den Freuden und Leiden möglichst vieler verschiedener Mitbürgerinnen und Mitbürger, so versteht Peter Neukomm sein Amt. Er liebt den Kontakt mit unterschiedlichen Menschen und ist ausserordentlich vielseitig interessiert. Das bewirkt, neben seinem grossen Aufgabenfeld, dass seine Tage prall gefüllt sind.
«Es sind schon viele Termine, die man als Stadtpräsident wahrnehmen muss, aber ich gehe fast überall gerne hin. Ich interessiere mich dafür, was in unserer Stadt läuft und freue mich, immer wieder interessante und engagierte Leute kennenzulernen», sagt Peter Neukomm. Und nicht nur das: Die Menschen kommen auch zu ihm mit kleinen und grossen Sorgen, mit Freuden und Ärgernissen. Auch wenn er nicht immer persönlich helfen kann, versucht er sie ernst zu nehmen und ihnen wenigstens persönlich zu antworten.
Wichtig ist Peter Neukomm auch, dass er das Vorurteil gegenüber Linken, sie hätten kein Verständnis für die Anliegen von Wirtschaft und Gewerbe, widerlegt.
«Mir ist das ganz wichtig, einen guten Draht zu unseren Unternehmen zu haben, nicht bloss weil ich von Amtes wegen für die Wirtschaft zuständig bin. Diese bieten wertvolle Arbeits- und Ausbildungsplätze an und zahlen Steuern. Das ist enorm wichtig für die ganze Region.» Typisch für Peter Neukomm ist auch, dass er als Stadtpräsident den Bereich Personal behalten hat, der vorher zu seinem ehemaligen Referat, dem Finanzreferat gehörte. Er legt viel Wert darauf, dass die Stadt eine vorbildliche Arbeitgeberin ist und bleibt.
«Die Stadt kann ihre Aufgabe als Dienstleistungsunternehmen für die Bevölkerung und die Wirtschaft nur dann gut erfüllen, wenn sie über qualifiziertes und engagiertes Personal verfügt.» Er hat das deshalb im wahrsten Sinne des Wortes zur Chefsache erklärt.
«Unsere Mitarbeitenden leisten enorm viel und identifizieren sich mit unserer Stadt, obwohl der Druck in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Da ist es für mich klar, dass ich ihnen auch dann den Rücken stärke, wenn mal etwas nicht so rund läuft.» Dabei ist er besonders stolz darauf, dass das Ziel, 100 Lehrstellen anbieten zu können, seit seinem Amtsantritt fast immer erreicht wurde. Und er geht dabei auch mit gutem Beispiel voran: Auf dieses Jahr hin wurde in seinem Vorzimmer ein Arbeitsplatz für eine Lehrstelle geschaffen.
Gerne blickt Peter Neukomm auch über den Tellerrand hinaus. Er vertritt unsere Stadt in diversen regionalen, nationalen und internationalen Organisationen, zum Teil in leitender Funktion. Der Austausch mit anderen städtischen Exekutiven ist ihm wichtig – auch mit den Nachbarn auf der anderen Seite der Landesgrenze und er freut sich, wenn er als Botschafter Schaffhausens wirken darf oder Besuchern die Stadt, die ihm so am Herzen liegt, zeigen kann. «Im Laufe der Jahre sind da einige neue Freundschaften entstanden und es ist lehrreich und spannend, wenn man sich mit Leuten austauschen kann, die sich mit gleichen oder ähnlichen Herausforderungen und Problemen auseinanderzusetzen haben wie man selber», sagt er.
Die Work-Life-Balance zu halten ist für einen Stadtpräsidenten nicht immer einfach. Die Familie, seine Frau Ursula sowie die beiden Töchter Leonie und Sarah und sein Sohn Jonas kommen notorisch zu kurz und Peter Neukomm fährt sich verlegen durch die Haare und seufzt, wenn man ihn darauf anspricht. Umso wichtiger sind ihm die wenigen gemeinsamen Stunden, zum Beispiel auf dem alten Fischerboot der Familie auf dem Rhein, beim auswärts Essen gehen oder bei Konzertbesuchen.
Peter Neukomm ist ein Bewegungsmensch, der ohne Sport nicht leben kann. Wenigstens zwei Mal pro Woche versucht er ein Krafttraining in den übervollen Terminkalender zu quetschen. Gerne würde er wieder mehr Tennis spielen…
Und dann natürlich: Zuschauen, wie andere sich verausgaben. Wer Peter Neukomm kennt, weiss um seine Leidenschaft fürs runde Leder. Sohn Jonas teilt die Begeisterung des Vaters für Fussball und Handball, so dass man die beiden oft zusammen am Spielfeldrand sieht. Selten auf der Tribüne oder im VIP-Bereich. Peter Neukomm hat es beim Sport gerne bodenständig und volksnah. Im Stadion Breite ist er bei Spielen des FCS immer am gleichen Ort am Spielfeldrand anzutreff en, wo man sich kennt.
«Beim Sport – aktiv wie als Zuschauer – kann ich alles, was mich beschäftigt, vergessen und abschalten », erzählt Peter Neukomm. «Auch wenn ich es nicht immer schaffe, versuche ich bei Heimspielen des FCS oder der Kadetten mit dabei zu sein.» Voll dabei ist er auch, wenn auf dem Herrenacker wieder die grosse Bühne aufgebaut wird und es heisst «Stars in Town».
«Seit es diesen Super-Event gibt, habe ich noch fast keinen Abend verpasst», erzählt er nicht ohne Stolz. Es ist ihm auch ein Anliegen, den Organisatoren gegenüber Wertschätzung zu zeigen, die «so etwas Geniales» auf die Beine stellen und die internationalen Superstars gleich reihenweise auf den ehemaligen Parkplatz mitten in der Stadt holen.
Seit er als Stadtpräsident für das Internationale Bachfest zuständig ist und deshalb auch Einsitz im Vorstand der Internationalen Bachgesellschaft genommen hat, geht er auch mehr auf Tuchfühlung mit der klassischen Musik. «Ich habe dieses Jahr viel gelernt über Bach und Gefallen an dieser Musik gefunden. Das Bachfest ist ein Juwel, das wir pfl egen müssen.»
Jedenfalls dürfte der Tag gerne mehr als 24 Stunden haben, damit er alles unterbringen könnte, was er will, möchte und muss. Von Amtsmüdigkeit ist kein Hauch zu spüren. «Ich bin motiviert und glücklich, Präsident unserer schönen Stadt zu sein», sagt er mit Überzeugung. Seine Identifi kation mit seinem Amt ist förmlich zu spüren und die Tatsache, dass er, als überzeugter Hallauer Bürger, jetzt auch noch das Bürgerrecht der Stadt angenommen hat, sagt viel darüber aus.
«Es gibt noch viel zu tun und wir haben einiges vor, um Schaff hausen weiter vorwärts zu bringen.» Und das soll auch zum Wohle der Stadt und ihrer Bevölkerung in kommenden Jahren so bleiben.