Pressekonferenz «Kollektivbestrafung – NEIN», 11. November 2014

Pressekonferenz «Kollektivbestrafung – NEIN», 11. November 2014

Statement Joshua Schnurrenberger, Szene Schaffhuuse

Es kann unmöglich sein das sportbegeistere Jugendliche leiden müssen wegen einzelnen Personen, die nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen! Das Konkordat ist von der Polizeidirektorenkonferenz absichtlich schwammig und unklar formuliert. Das lässt den Behörden einen riesigen Interpretationsspielraum und kann einfach zu Grundrechtsverletzungen führen. Als Beispiel sei die Bewegungsfreiheit genannt. Mit dem revidierten Konkordat soll die Möglichkeit einer Kombiticket-Pflicht eingeführt werden. Dieser Lösungsansatz wurde ohne die hiesigen Umstände zu berücksichtigen aus anderen Ländern importiert. Bereits heute reisen die allermeisten Fans mit den Zügen an die Auswärtsspiele. Die Polizei weiss also, wann und wo die Züge ankommen und hat so die einfache Möglichkeit die Fans auf deren Weg ins Stadion zu kanalisieren. Die Einführung eines Kombitickets hat für uns Fans schwerwiegende Folgen und ein wesentlicher Teil von uns würde sich weigern diese zu kaufen. Man stelle sich den FCS-Fan vor, welcher in Winterthur lebt. Dieser müsste also für das Auswärtsspiel in Winterthur zuerst nach Schaffhausen reisen und dann mit dem Extrazug wieder nach Winterthur fahren, um das Spiel im Gästesektor verfolgen zu können. Nach dem Spiel müsste der besagte FCS-Fan wieder nach Schaffhausen reisen, um dann von dort wieder nach Hause zu fahren. Ein solcher Eingriff in die Bewegungsfreiheit ist unverhältnismässig und können wir nicht akzeptieren.

Das Konkordat lässt auch sonst jegliche Verhältnismässigkeit vermissen. Zum Beispiel sollen wir als ganze Fangruppe neu von privaten Sicherheitsfirmen unabhängig von einem konkreten Verdacht am ganzen Körper abgetastet werden können – auch im Intimbereich. Das Verhältnismässigkeitsprinzip ist in der Bundesverfassung verankert. Wird es nun für eine bestimmte Personengruppe (Zuschauer einer Sportveranstaltung) aufgehoben, ist dies eines Rechtstaates unwürdig.

Aus genannten und vielen weiteren Gründen hat die Szene Schaffhuuse das Referendum mitgesammelt und lehnt das Konkordat entschieden ab.

Statement Marcel Montanari, jungfreisinnige Schaffhausen

Das verschärfte Hooligankonkordat bringt unnötige Bürokratie

Die Verschärfung des Hooligan-Konkordats bringt einige neue Massnahmen, deren Vollzug in der Praxis äusserst aufwändig wird. Namentlich Rayonverbote und Meldeauflagen werden zu einer immensen Bürokratie führen. Wenn Personen sich zu bestimmten Zeiten auf einem Polizeiposten melden müssen, dann muss das dokumentiert und überprüft werden. Das bringt unweigerlich einen grossen Verwaltungsaufwand mit sich. Alleine schon deshalb ist die Vorlage abzulehnen.

Aus genannten und weiteren Gründen empfehlen die jungfreisinnigen Schaffhausen das Konkordat zur Ablehnung.

 

Statement Seraina Fürer, JUSO Schaffhausen

Das Konkordat schafft ein Sondergesetz für jugendliche Sportfans. Es ist jedoch politisch falsch einer ganzen Jugendkultur Repression, Verbote und staatliche Kontrolle entgegenzustellen. Die Politik muss verhinder., dass der gewalttätige Kern grösser wird und die Jugendlichen sich dazu hingezogen fühlen. Das Konkordat stellt aber jugendliche Sportbegeisterte unter Generalverdacht und schürt damit Gewalt. Zielführend wären mehr Einsatz in der Fanarbeit und ein verstärkter Dialog zwischen den Klubs und den Fans, um Gewalt vorzubeugen.

Aus genannten und etlichen weiteren Gründen hat die JUSO Schaffhausen das Referendum mitgesammelt und lehnt das Konkordat nun entschieden ab.

Flyer

hooligans

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