Rechenstunde?

Leserbrief von Andres Bächtold – Was uns Daniel Mundt in seinem Leserbrief wortreich vorrechnet ist derart abstrus, dass ich auch nach einer Stunde seine Logik nicht verstehe. Die Zahlenspielerei, welche als Ergebnis der Steuerinitiative eine Reduktion des Aufwandes um lediglich 1.62 Prozent ergibt ist schon im Ansatz so falsch, dass sie auch nicht korrigiert werden kann. Deshalb (nochmals) die Fakten: Vom Gesamtbudget der Stadt sind lediglich ca. 20 Prozent disponibel, der Rest ist gesetzlich vorgegeben und damit gebunden. Diese 20 Prozent entsprechen 42 Millionen Franken, die angestrebte Steuerreduktion ca. 15 Millionen, was nach Adam Riese einer Reduktion um 36 Prozent in fünf Jahren oder 7% pro Jahr entspricht. Dass das schmerzhaft und nicht ohne massive Einschränkungen realisierbar ist weiss jeder und jede Arbeitstätige und alle, welche eine Familien- oder Vereinskasse führen. Diesen wird deshalb – auch ohne Spezialrechenstunde – klar sein, dass die Stadt diesen massiven Mittelentzug nicht einfach durch Effizienzsteigerung kompensieren kann, sondern dass Gebühren erhöht und Leistungen abgebaut werden müssen. Die Zeche bezahlen dann die Familien infolge z.B. höherer Eintrittspreise ins Hallenbad oder Museum usw., und die Vereine, welche auf städtische Unterstützung verzichten müssten. Um die Auswirkungen der Steuerinitiative abschätzen zu können braucht es keine Rechenstunde, da das Ergebnis gar nicht interessiert. Nötig ist gesunder Menschenverstand – und ein Nein am 29. August.

Andres Bächtold

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