Leserbrief von Martina Munz, Kantonsrätin Die EKS AG wird nicht müde, ihre gute Idee der Naturstrombörse zu loben. Sieht man etwas genauer hin, vermag das grüne Deckmänteli leider wenig zu überzeugen. Gemäss Homepage würden die Anbieter von Naturstrom gerne 35 Millionen kWh als Naturstrom vermarkten. Gekauft werden aber nur gerade knapp 2 Millionen kWh. Das heisst: nur 5,5 Prozent des angebotenen Naturstroms finden tatsächlich Abnehmer. Die Naturstrombörse wäre eine wichtige Drehscheibe, wenn sich die EKS AG bereit erklären würde, allen produzierten Naturstrom zu kaufen und ihn auch zu vermarkten. Noch ist die EKS AG aber nicht bereit, den ökologischen Mehrwert von Naturstrom bei der Übernahme konsequent zu entschädigen. Im Gegenteil: zur Einspeisung verlangt die EKS AG sogar noch die Netznutzungsgebühr! Unter den aktuellen Voraussetzungen ist somit kaum jemand bereit, in Naturstrom zu investieren. Die Naturstrombörse ist grundsätzlich eine gute Idee. Solange die EKS AG aber nicht bereit ist, dazu ihren eigenen Beitrag zu leisten, wird sie nicht funktionieren – schade!