Wir schreiben Ihnen im Namen der JUSO Schaffhausen und im Namen vieler Maturanden*innen des Kantons Schaffhausen. Wir befinden uns zurzeit in einer sehr schwierigen Situation, in einer Zeit, in der Covid-19 unser tägliches Leben beeinflusst.
Am schwierigsten ist es zurzeit für die Jugendlichen, die dieses Jahr Ihre Lehrabschlussprüfung oder Maturaprüfung haben. Für die Lehrabschlussprüfungen wurde eine gute und faire Lösung gefunden, in dem man auf die schriftlichen Prüfungen verzichtet. Die Abschlussnote wird durch die Erfahrungsnote gebildet.
Doch warum wird die gleiche Methode nicht für die Maturaprüfungen eingesetzt?
Wir können dieses Zögern unserer Politiker in der Schweiz nicht verstehen und empfinden dies als Diskriminierung gegenüber der Maturanden*innen. Tausende von Schülern in unserem Land, die dieses Jahr eine Maturaprüfung ablegen würden, sind momentan sehr verunsichert und einige von ihnen sind sogar psychisch belastet, weil man ihnen keine Lösung anbietet. Wir haben auch Schüler in unserem Vorstand, die sogar Schlafprobleme haben vom grossen Druck, den sie momentan haben, da sie selber von der Situation betroffen sind. Wir haben als Jungpartei auch E-Mails von Schülern bekommen, die verunsichert sind und eine psychische Belastung zurzeit haben.
Im Namen vieler Schaffhauser Maturanden*innen fordern wir die JUSO Schaffhausen, dass die Maturaprüfungen 2020 abgesagt werden.
Einige Gründe dafür sind:
– Zurzeit befinden wir uns in einer schwierigen Zeit, in der ein Virus unser Leben beeinflusst.
– Die Gesundheit der Schüler ist gefährdet.
– Die Schüler*innen hatten keine Möglichkeit auf eine gerechte Vorbereitung für die Prüfungen (im Vergleich zu unseren Vorgängern).
– Die Schüler*innen hatten keine Möglichkeit Lerngruppen zu bilden oder Nachhilfe zu bekommen.
– Durch die nicht gerechte Vorbereitung, werden viele Schüler die Prüfung nicht bestehen und müssen das Jahr wiederholen. Dies führt vor allem bei denen, die die Berufsmatura machen zu einer finanziellen Lücke, weil sie beim nichtbestehen der Prüfung nochmals das Jahr wiederholen und kein Gehalt bekommen. Viele Familien leiden sowieso wegen dem Virus an finanziellen Problemen und wir wollen sie nicht noch mehr finanziell zerstören.
– Ebenfalls ist es schwer für jemanden einen Job zu finden wenn er das Jahr wiederholen musste.
– Anfangs Mai ist es zu spät um die Schüler bezüglich der Durchführung der Maturaprüfungen zu informieren.
– Die Maturanden*innen fühlen sich diskriminiert, wenn Lernende keine schulischen Abschlussprüfungen machen und sie schon (Gleichheit und Gerechtigkeit!)
– Nur weil die Schüler eine Matura machen heisst es nicht dass sie im Vergleich zu einem normalen Lehrabschlussgänger*in immun sind. Die Durchführung der Prüfungen sollte nicht vom Bildungsniveau abhängig sein.
Wir wissen, dass es etwas ungewohntes ist, das Maturaprüfungen nicht stattfinden, aber es ist nicht ungewöhnlich wenn Prüfungen in einer solchen Situation ausfallen, in der Zeit des Covid-19.
Wir Jugendliche werden öfters von der Politik diskriminiert und unsere Stimme wird öfters nicht gehört oder einfach ignoriert, doch jetzt ist es Zeit auf die Jugend zu hören! Es betrifft die Jugend! Es betrifft unsere Zukunft!
Wir bitten Sie Lieber Regierungsrat Amsler die Situation zu verstehen und die Maturaprüfungen in unserem Kanton abzusagen. Wir glauben an Sie, weil Sie als langjähriger und erfahrener Politiker diese Situation sicher einschätzen können und der Stimme der Mehrheit der Jugend, die betroffen ist, folgen werden.
Wir wünschen Ihnen alles Gute Herr Amsler und bleiben Sie gesund!
Freundliche Grüsse
Die JUSO Schaffhausen im Namen vieler Schaffhauser Maturanden*innen