– Die EKS AG hat ihren grössten Kunden, Georg Fischer in Singen, an SH Power verloren. Was halten Sie davon?
Da ist ein “Geschäftsgeheimnis” ausgeplaudert worden, das gewiss nicht an die Öffentlichkeit gehört. Dass dies passiert ist, wirft kein guter Licht auf die Geschäftsleitung der EKS AG. Es zeigt aber auch, dass das EKS offensichtlich Probleme hat beim Stromverkauf im sog. freien Markt.
– Beim Schwachwindrad Hans musste die EKS AG einen Abschreiber von 800 000 Franken verbuchen, sie sucht weiterhin einen Käufer für diese Anlage. Was halten Sie davon?
Es ist grundsätzlich zu begrüssen, dass das EKS neue Wege gesucht hat bei den Erneuerbaren. Da kann es auch einmal einen Flop geben, woraus man dann aber die richtigen Schlüsse ziehen muss.
– Auch beim Sonderleuchtenbauer Prolux, einer Tochter der EKS AG, gab es weitere Abschreiber. Insgesamt hat EKS mittlerweile über eine Million in Prolux gepumpt. Was halten Sie davon?
Da ist für uns zu Vieles (noch) im Dunkeln, um eine konkrete Stellungnahme abgeben zu können. Es kann aber auch hier als Hinweis gelten, dass die EKS-Geschäftsführung nicht optimal agiert.
– Die Löhne der vier Mitglieder der Geschäftsleitung sind um fast sieben Prozent gestiegen, von insgesamt 1,13 Millionen Franken im Jahr 2016 auf gut 1,2 Millionen Franken 2017. Im Schnitt verdienen die GL-Mitglieder 300000 Franken pro Jahr, das ist mehr als ein Regierungsrat (260 000 Fr.). Was halten Sie davon?
Das ist ein No-Go, erst recht bei derart vielen Pleiten und Pannen, welche die EKS-Geschäftsleitung zu verantworten hat. Das EKS-Kader darf gewiss nicht mehr verdienen als ein RR. Einmal mehr zeigt sich, was wir schon lange kritisieren: Bei einer sog. Verselbständigung von Betrieben und Institutionen der öffentlichen Hand verselbständigen sich vor allem die Gehälter der obersten Führungsetage sehr rasch. Plötzlich müssen dann “marktkonforme” Löhne bezahlt werden. Kommt die Verselbständigung bzw. „Busfusion“ zustande, wird es auch dort bald so weit sein.
– Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit des Verwaltungsrats unter RR Martin Kessler?
Der VR hat ein eher blasses Bild abgegeben. Von aussen betrachtet sollte eine echte Kontrolle der GL anders aussehen.
Wir verlangen, dass der Kantonsrat drei von sieben Mitgliedern des VR stellen kann. So ist eher gewährleistet, dass die Geschäftstätigkeit und die Entlöhnung des Kaders kritisch hinterfragt werden. Der Verwaltungspräsident bemüht sich redlich, scheint aber kaum Einfluss auf die GL ausüben zu können. Auch in der Sache des Verkaufs der Beteiligung an die EKT spielte er keine glückliche Rolle. Bezüglich der Aufträge an Firmen der deutschen Nachbarschaft erinnern wir sodann gerne an sein Wahlversprechen, dass er sich gerade im grenzüberschreitenden Konkurrenzkampf engagiert für Schaffhauser Unternehmen einsetzen wolle.
– Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Geschäftsleitung unter CEO Thomas Fischer?
Unzufrieden. Es sind ja nicht nur die bereits angesprochenen Sachen (+GF+ / Hans / Prolux), die Zweifel an den Fähigkeiten des CEO aufkommen lassen. Es ist auch die Sache mit der fragwürdigen, teilweise mangelhaften Installation von Solaranlagen bei Privaten, will heissen, ein an sich gutes Projekt wurde schlecht umgesetzt. Dazu kommen die Sache mit dem Rückkauf der Aktien von der Axpo und deren teilweisen Weiterverkauf bzw. mit der sog. Kooperation mit dem EKT bzw. das Scheitern einer umfassenden Kooperation mit SH-power. Das alles verdichtet sich langsam dazu, die Tragbarkeit des CEO gründlich zu hinterfragen. Ein personeller Neuanfang beim EKS mit neuer Besetzung auch im VR erscheint heute als durchaus wünschbar.