Die Widersprüche der Rentenreform-Gegner

Von Paul Rechsteiner, Nationalrat – Im Kampf gegen die Rentenreform produzieren die Gegnerinnen und Gegner groteske Widersprüche. Eine kleine Rechnung.

Auf der einen Seite machen sie die 70 Franken Rentenzuschlag pro Monat bei der AHV lächerlich («Zückerchen»). Auf der anderen Seite finden sie diesen Rentenzuschlag dermassen schwerwiegend und schlimm, dass sie deswegen gerade die ganze Reform bachab schicken wollen. Dies, obwohl auch sie nicht bestreiten, dass die Reform eine für das Rentensystem wichtige Zusatzfinanzierung bringt.

Der offensichtliche Widerspruch erklärt sich rasch, wenn man genauer hinschaut: Was für die einen klein ist, ist für die anderen gross. Verdient jemand 500’000 Franken pro Jahr, dann ist die Rentenerhöhung für ihn tatsächlich lächerlich klein. Aber: Wer 500’000 pro Jahr verdient, zahlt in Zukunft 750 Franken pro Jahr mehr an die AHV.

Genau umgekehrt sieht es für alle mit tiefen und mittleren Einkommen aus. Wer 4000 Franken pro Monat verdient, zahlt nur 6 Franken zusätzlich pro Monat, also 72 Franken pro Jahr. Die Rentenerhöhung beträgt aber 840 Franken pro Jahr (12 x 70 Franken), egal wie hoch das Einkommen ist. Und bei den Ehepaaren sieht es noch besser aus: Bei den meisten steigt die Ehepaarrente um 2700 Franken pro Jahr.

Die AHV ist die leistungsfähigste unserer Sozialversicherungen. Und die sozial gerechteste. Das ist es, was die Gegner stört.

Quelle: SP Schweiz

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