Medienmitteilung SP Fraktion Grosser Stadtrat, Marco Planas – Die Debatte um die Sicherheit an Schaffhauser Schule hat hohe Wellen geschlagen und ein düsteres Bild auf unsere Bildungslandschaft geworfen. Die verallgemeinernde Fragestellung in Edgar Zehnders Interpellation führte dazu, dass das Verhalten eines Schülers über Monate hinweg die Schlagzeilen beherrschte und bei allen Beteiligten Ungewissheit ausgelöst hat. Irgendetwas verbessert, geschweige denn die Schaffhauser Schulen sicherer gemacht, hat diese Interpellation ganz sicher nicht.
Die SP/Juso-Fraktion hat es bereits an der Ratsdebatte mehrfach deutlich betont: Es ist absolut inakzeptabel, dass ein Schüler seine Mitschülerinnen und Mitschüler belästigt, schlägt und Lehrpersonen bedroht. Die Schulbehörde hat richtig gehandelt und den Jugendlichen zu Recht von der Regelklasse suspendiert. Es kann nicht sein, dass Schülerinnen und Schüler, egal woher sie kommen, durch ihr Verhalten andere Kinder einschüchtern oder sogar bedrohen. Da sind wir uns alle einig.
Für uns stellt sich nun aber die entscheidende Frage, wie wir mit schulischen Problemen, die es schon früher gegeben hat und gewiss auch in Zukunft geben wird, umgehen sollten. Der Weg, den Edgar Zehnder gewählt hat, ist definitiv der Falsche. Zur Erinnerung: Der Jugendliche wurde bereits drei Wochen vor Erscheinen der Interpellation in einer Time-Out-Klasse untergebracht, mit dem Ziel, den Schulalltag zu beruhigen. Die politische und mediale Debatte über diesen Vorfall hat dies allerdings verunmöglicht, ja sogar das Gegenteil bewirkt: Eltern, Kinder und Lehrpersonen sind total verunsichert, das Image der Schaffhauser Schulen hat zu Unrecht stark gelitten. Oder glaubt jemand tatsächlich daran, dass es um die Sicherheit an Schaffhauser Schulen schlechter steht als in anderen Kantonen?
Solche Vorfälle gehören nicht an die Öffentlichkeit, zumindest nicht in diesem Ausmass. Die Aufgabe der Politik sollte es vielmehr sein, dafür zu sorgen, dass in den Schulen genügend Ressourcen vorhanden sind, damit Probleme frühzeitig erkannt und deeskalierende Massnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können. Dafür braucht es beispielsweise Schulleitungen, die den Lehrpersonen zur Seite stehen und sie bei der Kommunikation mit Eltern, Schülern und Behörden unterstützen. Dafür hat ein Schulvorsteher, der nebenbei eine eigene Klasse zu führen hat, schlicht keine Zeit.
Wollen wir den Schaffhauser Schulalltag tatsächlich verbessern, dann schauen wir jetzt nach vorne und stärken präventive Angebote wie beispielsweise die Schulsozialarbeit, anstatt das nächste Fehlverhalten eines Schülers abzuwarten und dieses danach monatelang öffentlich breitzutreten.
SP/Juso-Fraktion, Grosser Stadtrat Schaffhausen, Marco Planas