Nein zu Lehrpläne vors Volk!

Leserbrief von Werner Bechtold, Fraktionschef SP Kanton Schaffhausen – „Lehrpläne vors Volk“ ist ein verführerischer Slogan. Wer ist schon gegen den Ausbau der Volksrechte? Niemand! Dahinter steckt aber der Widerstand der Initianten gegen den Lehrplan 21. Das sagen sie nicht offen, aber die Rückwirkungsklausel deutet eindeutig darauf hin.

Über den Lehrplan 21 abstimmen heisst, sich zuerst eine Meinung zu bilden. Wie jeder Lehrplan umfasst auch der Lehrplan 21 gut 450 Seiten. Das ist ein Werk von Fachleuten für Fachleute, und somit für Laien nicht ganz einfach verständlich. Wollen Sie sich darin vertiefen, um dann fundiert ja oder nein zu sagen? Oder geht es den Initianten nicht viel mehr darum, dass sie mit ein paar Schlagworten einen ihnen nicht passenden Lehrplan 21 bodigen können?

Der Unterricht findet im Schulzimmer statt, entscheidend ist die Beziehung zwischen der Lehrperson und den Schülerinnen und Schülern, und allenfalls die verwendeten Lehrmittel. Mehr Demokratie würde entstehen, wenn Schülerinnen und Schüler und deren Eltern in diesem Bereich Mitsprache erhalten würden. Das wollen nicht einmal die Initianten, weil auch sie akzeptieren, dass Lehrpersonen Fachleute für das Lernen und für die didaktisch richtige Aufbereitung der Lehrmittel sind.

Akzeptiert man, dass Fachleute für den Unterricht zuständig sind, kann man getrost auch akzeptieren, dass Fachleute den Lehrplan verantworten. In unserem durch den Kantonsrat gewählten Erziehungsrat sitzen solche Fachleute. Darum: NEIN zu „Lehrpläne vors Volk“!

Werner Bächtold, Schaffhausen

f12_gsr_wirtschaft_web

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed