Leserbrief, kant. Abstimmungen vom 3. Juli 2016, Änderung des Schulgesetzes (Kostenpflicht der Freifächer an der Kantonsschule)
Von Kantonsrätin Martina Munz –
Bildung ist unsere wichtigste Ressource. Darüber sind wir uns alle einig. Jugendliche von Bildung fernzuhalten durch Kostenpflicht ist empörend. Die Ausbildung an der Kanti ist mehr als nur eine Vorbereitung auf weiterführende Schulen. Eine breite Allgemeinbildung ist Voraussetzung für vernetztes Denken. Statt Jugendlichen Steine in Wege zu legen und Bildung vom Portemonnaie der Eltern abhängig zu machen, sollten wir stolz sein auf eine interessierte Jugend. Sie tragen die Verantwortung für unsere Gesellschaft in der Zukunft. Durch Kostenbeteiligung würden Jugendliche vor allem von musischen Fächern abgehalten. Diese Sparvorlage sendet die Botschaft aus: Alles was die Wirtschaft nicht direkt verwerten kann ist nutzlos. Doch eine gute Allgemeinbildung ist wichtig für kreatives und flexibles Denken und Handeln. Mit ihr wird das Verständnis für unsere vielfältige Gesellschaft gefördert. Das Freifachangebot gibt interessierten Jugendlichen Einblick in unsere kulturelle Vielfalt und legt die Basis, damit dieses Erbe weiter gepflegt wird. Werden Freifächer kostenpflichtig, ist absehbar, dass Italienisch als Landessprache an der Kanti schon bald nicht mehr angeboten wird, ein Verlust für unseren nationalen Zusammenhalt. Freuen wir uns doch lieber über Jugendliche, die auch in ihrer Freizeit wissbegierig sind und sich nicht mit einer Schmalspurausbildung begnügen. Schaffhausen muss auch bei der Bildung gegenüber den Nachbarkantonen konkurrenzfähig bleiben. Deshalb lege ich am 3. Juli 2016 ein überzeugtes Nein in die Urne. Für unsere Jugend!
19.6.2016; Martina Munz, Kantonsrätin