In einem Interview von D. Pomper in 20Minuten Online verlangt EDK-Präsident und Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler Tagesschulen für alle in gut erreichbarer Distanz, eine Forderung, die die SP schon lange stellt.
Aus dem Interview: “Schluss mit Flickwerk: Der Präsident der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz, Christian Amsler, fordert Ganztagesschulen. Sonst drohe volkswirtschaftlicher Schaden.
Sie haben selber drei Kinder im Teenageralter. Wie haben Sie und ihre Frau die Kinderbetreuung organisiert?
Christian Amsler: Wir hatten die klassische Rollenverteilung. Als die Kinder kamen hat meine Frau ihre Stelle als Lehrerin stark reduziert. Ich hätte zwar sehr gerne Jobsharing betrieben. In der Realität waren Beruf und Familie aber schwer zu vereinbaren – und sie sind es noch immer. Die Schule beginnt um acht Uhr morgens. Um diese Zeit müssen viele Arbeitnehmer bereits im Büro sein. Zudem haben die wenigsten Schulen einen Mittagstisch. Um vier Uhr nachmittags ist Schulschluss – aber noch lange nicht Arbeitsende. Dieser schulische Alltag ist nicht kompatibel mit der Realität vieler Familien. Denn es gibt immer mehr berufstätige Elternpaare oder alleinerziehende Mütter.
Das wollen Sie jetzt mittels Ganztagesschulen ändern.
Genau. Aber nicht flächendeckend, sondern bedarfsgerecht. Berufstätige Eltern noch nicht schulpflichtiger Kinder können mittlerweile auf Krippen zurückgreifen. Werden die Kinder aber eingeschult, stehen die Eltern vor einem riesigen Problem. Es braucht Ganztagesschulen in sinnvoller Distanz, in denen Kinder von morgens um sieben bis abends um sechs nicht nur unterrichtet, sondern auch ganzheitlich betreut werden. Bereits jetzt gibt es immer mehr Schlüsselkinder, die über den Mittag oder nach der Schule auf der Strasse herumhängen oder zu Hause unbeaufsichtigt Medien konsumieren. Ausserdem drohen auch volkswirtschaftliche Schäden.”
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