Motion von Urs Tanner, Schaffhausen – In einer Motion verlangt Grossstadtrat und Fraktionschef Urs Tanner 10 Tage Vaterschaftsurlaub für städtische Angestellte:
Der Blick in andere Städte und Unternehmen zeigt folgendes Bild in Bezug auf Vaterschaftsurlaub:
- Vier Wochen: Alternative Bank, Mobility, Stadt Genf, Stadt Lausanne
- Drei Wochen: IBM Schweiz, Schauspielhaus Zürich, Stadt Bern
- Zwei Wochen: Migros, Swisscom, Swiss Re, Credit Suisse, Stadt Zürich, Winterthur, Stadt Luzern, Köniz
Offensichtlich ist wohl der praktische Nutzen eines Vaterschaftsurlaubs, der auch seinen Namen verdient!
Neugeborene bedeuten schlaflose Nächte und eine sehr aufwändige Betreuung vor allem im Zusammenhang mit dem Stillen der Mutter, gleichzeitig verlangen die Geschwister Aufmerksamkeit. Um diese kritische Phase erfolgreich zu bewältigen, ist es wichtig, dass der Vater in den ersten Lebenswochen des Kindes wirklich präsent sein kann. Durch den immer grösseren Druck im Berufsleben und zeitraubendes Pendeln finden viele Väter nicht oder nicht mehr die dazu notwendige Zeit. Die Verlängerung des Vaterschaftsurlaubs wird dazu ein willkommenes Gegengewicht setzen.
Der Nutzen des Vaterschaftsurlaubs geht jedoch über kurzfristige, praktische Aspekte hinaus. Die mittel- und langfristigen Wirkungen sind sogar noch wichtiger. Ein Urlaub ermöglicht es dem Vater, sich von Anfang an um das Kind zu kümmern, was folgende Vorteile hat:
- Die Mutter hat eher das Gefühl, wieder einer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können.
- Es erleichtert die Organisation der Kinderbetreuung, weil der Vater daran beteiligt ist.
- Der Urlaub trägt dazu bei, dass zwischen Vater und Kind eine engere Beziehung entsteht, was in allen Lebensabschnitten wertvoll ist.
Die Motionärinnen und Motionäre fordern den Stadtrat deshalb auf, das Reglement über die Arbeitsverhältnisse des Personals der Stadt Schaffhausen sei zu revidieren und den Artikel 40, 1, Buchstabe f sei wie folgt zu ändern: „Geburt eines eigenen Kindes (für den Vater) 10 Tage“