Für die SP Kanton Schaffhausen, Martina Munz – Vor zwei Jahren hat der Kantonsrat der Regierung den Auftrag gegeben, eine Studie über die Auswirkungen eines Atommüllendlagers ausarbeiten zu lassen. Die Resultate der Studie lassen an Deutlichkeit keine Zweifel offen. Ein Atommüllendlager in der Region Schaffhausen ergäbe einen Imageschaden von ungeahntem Ausmass. Das erstaunt weiter nicht! Niemand will hochgiftigen Abfall vor seinem Haus vergraben, niemand will seine Zelte auf einem Minenfeld aufschlagen! Die Bevölkerung hat Angst vor Atommüll und das zu Recht. Nirgends auf der Welt ist ein Atommüllendlager in Betrieb, das funktioniert. Die Schaffhauser Bevölkerung will nicht das atomare Versuchslabor sein. Ein Atommülllager passt nicht in den naturnahen Kanton, in die Grüne Region am Rhein! Projekte wie der Regionalpark müssten beerdigt werden und auch der Tourismus und das Blauburgunderland würden der strahlenden Zukunft geopfert. Apropos Tourismus: der Rheinfall ist vor rund 15‘000 Jahren entstanden. Der schwach bis mittelradioaktive Abfall müsste mindestens 100‘000 Jahre sicher verwahrt bleiben. Er müsste also über mehrere Eiszeiten hinweg sicher gelagert werden können!
Der Bund und die Nagra beteuern immer wieder, wie wichtig Ihnen das Partizipationsverfahren sei. Der Kanton Schaffhausen hat gewünscht, dass soziale und ökonomische Auswirkungen frühzeitig in die Standortfrage einbezogen werden – und wurde ignoriert! Jetzt wo der Kanton im Auftrag des Kantonsrates -also basisdemokratisch – eine Studie in Auftrag gegeben hat, wird er massiv getadelt. Der Bund bzw. das UVEK ist offensichtlich irritiert, wenn nicht mehr alles von oben gesteuert werden kann. Schön wie diese Studie das Sachplanverfahren ins Wanken bringt! Das macht Mut um weiterzuarbeiten.
Die Schaffhauser Regierung nimmt ihren Amtsauftrag sehr ernst und setzt sich ohne Wenn und Aber für die Anliegen der Bevölkerung in unseren Kanton ein. Das ist mutig und zugleich weise! Ein Endlager wird dort gebaut, wo der Widerstand am geringsten ist. Der Kanton Schaffhausen beweist, dass es ihm mit dem Widerstand ernst ist!
Artikel von Praxedis Kaspar in der schaffhauser az -> go