Die IG-Rheinfall stellte den Masterplan 2015 vor. Dass am Rheinfall etwas gemacht werden musste, dass attraktiviert werden musste, war schon lange klar. Theoretisch sind darum auch schon seit Jahrzehnten AG’s und Kommissionen am Wirken, denen in verschiedenen Funktionen Regierungsrat Reto Dubach vorstand oder angehörte. Dubach gab an der Medienorientierung auch unumwunden zu, dass bisher eine “relative Untätigkeit” herrschte. Diese Untätigkeit wurde nun zwangsweise unterbrochen. Da innert kürzester Zeit das Zürcher Ufer attraktiviert wurde und eine grosse Eröffnungsfeier bevorsteht, stellte die IG-Rheinfall noch rasch einen Masterplan 2015 für die Schaffhauser Seite vor. Liest man den Bericht dazu in den Schaffhauser Nachrichten, so erfährt man aber noch nicht allzu viel Konkretes. Einiges sind auch erst Ideen, “die der Zürcher Seite angedacht wurden“, so der Neuhauser Baureferent Franz Baumann.
Vier Attraktionen sollen im Zentrum stehen:
– Museum über Wasserkraft und Industrie In der Laufengasse
– Holzstege rund um das Rheinfallgebiet
– Gesamterlebnis Schloss Laufen
– Führungen und Ticketcenter in der Fischzuchtanstallt
Ob der Rheinfalltourist der ideale Besuchertyp für ein Museum über die Schaffhauser Industrie ist, wage ich zu bezweifeln. Das Thema Wasserkraft kann man sicherlich so aufbereiten, dass es dem erlebnisorientierten Rheinfallbesucher entspricht. Auch die anderen Massnahmen bringen durchaus eine spürbare Attraktivierung mit sich.
Leider fand sich keine IG-Rheinfall-Seite im Internet, in der man den Masterplan oder die Medienerklärung etwas genauer hätte einsehen können. Somit ist auch nicht ersichtlich, warum an der Medienkonferenz keine Zusammenarbeit mit dem grössten Kletterpark der Deutschschweiz, der ebenfalls auf der Schaffhauser Seite des Rheinfalls entsteht, erwähnt wurde? Bei dem Kombi-Eintrittsticket, das zwischen 15 und 20 Franken kosten soll, ist der Kletterpark nicht erwähnt. Leider ist aus den Medienberichten auch nicht ersichtlich, ob prinzipiell jeder Rheinfallbesucher Eintritt bezahlen muss. Diese Frage dürfte insbesondere bei einer bevorstehenden Volksabstimmung die Gemüter erhitzen. Bis zu 30 Mio sollen die Massnahmen auf Schaffhauser Seite kosten, die Hälfte getragen durch Private. Eine Volksabstimmung wird also nötig.
Hoffen wir, dass der Dornröschenschlaf der zuständigen Attraktivierungs – AG’s und Kommissionen nun endgültig vorbei ist und es rasch voran geht.
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Die IG Rheinfall setzt sich aus Vertretern der Kantone Zürich und Schaffhausen, der Gemeinde Neuhausen und der Pensionskasse Schaffhausen zusammen. Präsidiert wird sie durch Regierungsrat Dubach.