von Martina Munz
Vor einigen Jahren konnten wir im Schaffhauser Steuergesetz den Fremdbetreu-ungsabzug für die kleineren Kinder verankern, ein grosser Fortschritt für unsere Familienpolitik. Die Initiative «Schluss mit der Diskriminierung der klassischen Familie» will uns weis machen, wer die Kinder ohne fremde Kosten betreut, wer-de diskriminiert. Gleichzeitig wird suggeriert, Familien, die auf fremde Betreuung angewiesen sind, seien keine klassischen Familien. Tatsache ist, dass in vielen Familien beide Elternteile einer Arbeit nachgehen müssen. Dadurch werden aber auch zusätzlich Steuern generiert. Ein Teil des Aufwandes für die Kinderbetreu-ung kann wie die Auslagen für Arbeitsweg oder auswärtige Verpflegung vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Diese Massnahme ist logisch in un-ser Steuergesetz eingebettet. Wir sitzen damit mit 24 Kantonen im gleichen Boot und auch die Eidgenössischen Räte beraten zurzeit die Einführung des Fremdbetreuungsabzugs.
Ohne Stärkung der Familienpolitik und attraktive Rahmenbedingungen für Fami-lien mit Kindern können wir nicht gegen die Überalterung unseres Kantons an-kämpfen. Leider sind Kinder auch immer öfter ein Armutsrisiko. Viele Alleinerzie-hende und Eltern haben ein knappes Budget und sind auf ein Zusatzeinkommen angewiesen. Wer diese Tatsachen nicht wahrhaben will, verschliesst vor der Rea-lität die Augen.
In unserer Arbeitswelt ist die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit ein dringliches Anliegen. Als Mutter von vier Kindern weiss ich, was es bedeutet Fa-milie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Machen wir keinen Schritt zurück und legen am 27. September bei der Volksinitiative «Schluss mit der Diskriminie-rung der klassischen Familie» ein überzeugtes NEIN in die Urne.
8.9.09, Martina Munz, Kantonsrätin
Diese Studie der OECD zeigt, dass die Schweiz einen grossen Nachholbedarf im Bereich der frühen Kinderbetreuung hat:
Stefan Marti am 24.09.09: